Kniegelenk-Endoprothetik
Mit zunehmendem Alter erleben viele Menschen Beschwerden mit Ihren Kniegelenken: Selbst ein kleiner Spaziergang macht keine Freude mehr. Die Enkel erscheinen unerreichbar. Die Gelenkschmerzen zwingen Sie zur Lethargie, weil schon kurze Spaziergänge erhebliche Schmerzen bereiten.
Der Grund ist eine Arthrose: Die schützenden Knorpel nutzen sich ab, die darunter liegenden Knochen reiben aufeinander. So kommt es zu Knieschmerzen, welche wiederum die Beweglichkeit und Lebensqualität stark einschränken.
Bei einem künstlichen Gelenkersatz werden die abgenutzten oder beschädigten Oberflächen des Kniegelenks entfernt und durch künstliche Teile ersetzt. Durch die Implantation eines künstlichen Kniegelenks können wir damit Schmerzen lindern und die Funktion Ihres Knies wieder herstellen.
Aber das Wichtigste ist: Bewegung ist Leben!
Beratung
Behandlung abgestimmt auf Ihre persönlichen Bedürfnisse
In unsere Sprechstunden im Krankenhaus und den Kooperationspraxen bringen Sie bitte alle vorliegenden Befunde (auch zu bestehenden Grunderkrankungen) mit. Dem Vier-Augen-Prinzip folgend, beurteilen unsere behandelnden Orthopäden unabhängig voneinander den Zustand Ihres Gelenks bzw. Ihrer Gelenkschmerzen.
Grundsätzlich wird nur operiert, wenn alle nicht-operativen Maßnahmen ausgeschöpft sind. Im Zentrum unserer Überlegungen steht dabei immer Ihre Lebensqualität.
Diagnose / Vorbereitung
Sind alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft, so werden Ihnen unsere Spezialisten zu einer endoprothetischen Operation mit Implantation eines künstlichen Kniegelenks raten.
In persönlichen Gesprächen erklärt Ihnen der Operateur die notwendigen Behandlungsschritte und informiert Sie auch zu den möglichen Operationsverfahren. Auch die anschließende Rehabilitation wird Thema des Gesprächs sein.
Sie erhalten alle Informationen, die für die geplante Operation erforderlich sind (Informationen zum Krankenhausaufenthalt, Ablauf der Operation, Nachsorge). Außerdem wird der OP-Termin festgelegt. Bitte nutzen Sie das Aufklärungsgespräch auch von Ihrer Seite, um wirklich alle Fragen zu klären. Bitte bedenken Sie, dass Nebenerkrankungen (Herz/Atemwege, Rheuma, Diabetes) besonderer Vorbereitung benötigen und ggf. Medikamentenpausen eingelegt werden müssen.
Das Einsetzen künstlicher Gelenke gehört mit ca. 400.000 durchgeführten Operationen pro Jahr in Deutschland zu den häufig und sehr erfolgreich durchgeführten medizinischen Behandlungen. Ziel der Operation ist die Wiederherstellung einer Gelenkfunktion, die der Natur möglichst nahekommt. Dabei wird so knochensparend wie möglich verfahren, auch das Durchtrennen von Muskeln wird durch minimalinvasive Techniken weitestgehend vermieden.
Anhand eines aktuellen Röntgenbildes mit Maßstab wird eine computerunterstützte Planung der Operation durchgeführt, um die optimalen Prothesenkomponenten auszuwählen. Entscheidend für die individuelle Planung der Operation sind neben den bildgebenden Verfahren (Röntgen, CT, MRT) auch das Augenmaß und die langjährige Erfahrung des versierten Operateurs, der aus einem breiten Angebot an verschiedenen Prothesenkomponenten und -materialien wählen kann.
Anästhesie
Unsere erfahrenen Fachärzte der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin wählen das geeignete Betäubungsverfahren im Vorgespräch mit Ihnen aus. Dabei werden die bestehenden Erkrankungen und die Bedürfnisse des Patienten einbezogen. Grundsätzlich ist eine Gelenksimplantation in Voll- oder auch Teilnarkose möglich – die Auswahl richtet sich nach Ihren persönlichen Gegebenheiten und Wünschen.
Schmerzen können den Gesundungsverlauf beeinträchtigen, indem sie zu psychischen Beeinträchtigungen führen oder eine (unbewusste) Schonhaltung bewirken. Daher erhalten Sie, beginnend in unserem Überwachungsbereich und im weiteren Verlauf auch auf Normalstation Ihre Schmerzmedikation nach einem modernen und gesicherten Schema. Ziel ist es, den Wundschmerz so niedrig wie möglich halten und eine frühe Mobilisierung zu ermöglichen. Durch eine Kombination aus regionalen Anästhesieverfahren (Anlage eines Schmerzkatheters) sowie Schmerzmittel in Tablettenform oder einer intravenösen Schmerztherapie können unsere Schmerztherapeuten für jeden Patienten ein individuelles Konzept für Ihre persönliche Schmerztherapie erarbeiten, um Ihre Genesung so angenehm so rasch wie möglich zu gewährleisten.
Knieoperation
Knieoperationen und Knieprothesen in unserem EndoProthetikZentrum
Unser gesamtes Team sorgt dafür, dass Sie wieder schmerzfrei durchs Leben gehen können. Unser Team ist spezialisiert auf Knieoperationen und kann Ihnen so auch bei einem derartig komplexen Gelenk wie dem Knie hochwertigste Behandlungsansätze anbieten.
Bei einer ausführlichen Beratung gehen die Ärzte Ihrem Problem individuell und mit modernster Technik auf den Grund. Sie schlagen Ihnen passende Behandlungsmethoden vor. Sollte zur Herstellung Ihrer Lebensqualität eine Knieoperation mit Einsatz einer Endoprothese der richtige Weg sein, dann sind Sie bei uns an der richtigen Adresse. Wir helfen Ihnen wieder auf die Beine.
Unsere Spezialisten besitzen eine ausgezeichnete Expertise mit allen gängigen Teil- oder Vollprothesen des Kniegelenkes. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir ein individuelles Therapiekonzept und entscheiden, ob ggf. der Teilersatz der inneren oder äußeren Gelenkfläche (sog. Schlittenprothese), der isolierte Ersatz der Kniescheibengleitrinne (sog. Retropatellar- bzw. Trochleaersatz), die Implantation einer kompletten Knieprothese (sog. Totalendoprothese) oder bei ausgeprägtem Verschleiß mit unzureichender Stabilität der Bänder die Implantation einer Scharnierprothese infrage kommt.
Wir sind immer darauf bedacht, dass unsere Patienten die volle Transparenz bei Ihrer medizinischen Versorgung behalten. Gerne geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Funktionsweise des Kniegelenks und die möglicherweise auftretenden Beschwerden. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen aber natürlich gerne zur Verfügung.
Kniegelenk: Aufbau und Abnutzungserscheinungen
Im Kniegelenk bewegen sich Oberschenkelknochen (Femur) und Schienbeinknochen (Tibia) gegeneinander. Das Knie ist ein komplexes Gelenk: Neben einer scharniertypischen Rollbewegung vollführt es auch Gleit- und Rotationsbewegungen bei der Streckung und Beugung. Das Zusammenspiel mit den Kreuz- und Seitenbändern sichert die stabile Funktion des Kniegelenkes. All dem muss auch ein potenzieller Gelenkersatz Rechnung tragen. Gelenkverschleiß (Arthrose) führt zu schmerzhaften Verformungen bis hin zum vollständigen Abrieb des Knorpels. Die Knochen reiben ungeschützt und direkt aufeinander. Die Folgen sind in der Regel Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Auch zu Fehlstellungen, wie z. B. X-Beinen kann es kommen. Betroffene klagen häufig über Instabilität.
Endoprothetische Operation des Knies
Knieprothesen werden in Deutschland mittlerweile beinahe ebenso häufig eingesetzt wie Hüftimplantate. Anhand eines aktuellen Röntgenbildes wird eine computerunterstützte Planung der Operation durchgeführt. Bänder, Gelenkkapseln und Knochen bleiben zum großen Teil erhalten. Daher wird diese Art der Endoprothetik auch Oberflächenersatz genannt.
Wechseloperation
Wechseloperationen durch unsere Experten
Wie alle Gelenke unterliegen auch Knieprothesen und Hüftprothesen dem natürlichen Verschleiß. Lockert sich die Prothese, muss eventuell ein Teil im Rahmen einer Wechseloperation ausgetauscht oder eine erweiterte Prothese eingesetzt werden. Der Austausch von Komponenten in unserem EndoProthetikZentrum ist auch dann möglich, wenn diese nicht in unserem Haus eingesetzt wurden. Wird eine erforderliche Wechseloperation rechtzeitig vorgenommen, können Komplikationen durch die gelockerte Prothese vermieden werden. Entscheidend sind hier regelmäßige Kontrollen der Endoprothesen bei Ihrem niedergelassenen Orthopäden. Hierdurch lassen sich in vielen Fällen bereits frühzeitig Anzeichen von Verschleiß erkennen. Entsprechende Verschleißteile können dann in vielen Fällen im Rahmen einer kleineren Operation zeitgerecht ausgetauscht werden.
Grundsätzlich gilt: Eine Wechseloperation ist aufwendiger als die Erstimplantation. Bitte tragen Sie Ihren Endoprothesen-Ausweis immer bei sich und suchen Sie bei einem Unfall möglichst ein Krankenhaus auf, das über einen Endoprothetik-Schwerpunkt verfügt. Insbesondere bei dem Prothesenwechsel zeigt sich die hohe ärztliche Kunst und das Augenmaß des geschulten Operateurs, der über eine große Auswahl von Prothesenmaterialien und langjährige Erfahrungswerte verfügt.
Haltbarkeit und Lebensdauer von Endoprothesen
Die Lebensdauer von Endoprothesen wird in großen Registern wissenschaftlich untersucht. Gute Implantatmodelle zeichnen sich dadurch auch, dass sie auch 20 Jahre nach dem Einsetzen noch zu etwa 80 % funktionieren. Meistens sind es die Verankerungen im Knochen und nicht die Haltbarkeit der Prothese selbst, die eine erneute Operation erforderlich machen. Auch eine Infektion kann dazu führen, dass die Standdauer der Prothese verkürzt wird.
Zu Lockerungen und Verschleiß kann durch die normalen Belastungen des täglichen Lebens auf das Hüft- oder Kniegelenk kommen. Diese können dazu beitragen, dass die Kunststoff- oder Keramikanteile der Prothesenoberfläche bei den Reibungen zwischen Gelenkkugel und Pfanne abgenutzt werden. Dadurch können winzige Verschleißpartikel zwischen Prothese und Knochen bzw. zwischen Knochen und Knochenzement geraten und so zu einer Lockerung führen.
Weitere Faktoren zur Minderung der Haltbarkeit einer Prothese sind die Veränderungen der Knochenstruktur durch zunehmendes Alter, Übergewicht oder eine Reduzierung der Knochendichte (Osteoporose).
Periprothetische Fraktur: Brechende Knochen bei Prothesenträgern
Die zuvor genannten Ursachen einer Lockerung der Prothese können in der Folge auch zu einem Bruch des Knochens führen. Gerade bei unkontrollierten Stürzen der Patienten oder auch bei Sportverletzungen ist das Risiko eines Knochenbruchs hoch.
Wenn Knochen, in denen eine Prothese verankert ist, brechen, liegt eine periprothetische Fraktur vor. Hier wird ein Prothesenwechsel unter Einsatz von Spezialmaterialien zur Fixierung der Frakturen erforderlich - eine anspruchsvolle Operation, die viel Erfahrung verlangt. Unser Team besteht auch erfahrenen Endoprothetikern und Unfallchirurgen, die eng zusammenarbeiten und das komplette Spektrum dieser Verletzungen bedienen können.
Häufige Fragen
Ist eine Knie-OP in Voll- und Teilnarkose möglich?
Beides ist möglich - unser Anästhesist berät Sie dazu.
Wie lang dauert eine Knie-OP?
Eine Oberflächenprothese wird in etwa 50-70 Minuten eingesetzt; eine achsgeführte Knieprothese in 75-100 Minuten.
Wie hoch ist der durchschnittliche Blutverlust bei der Kniegelenk-Implantation?
Fremdblut ist bei einer Erstimplantation nur in Ausnahmefällen notwendig.
Wie lange dauert ein Prothesenwechsel?
Unterschiedliche Länge, je nach körperlichem Zustand und Erkrankungsbild. Generell gilt: Ein Prothesenwechsel ist aufwendiger als die Erstimplantation eines künstlichen Gelenks.