Hüftgelenk-Endoprothetik
Auf dem Hüftgelenk lastet ein großer Teil des Körpergewichts. Es verbindet den Oberschenkelknochen und das Becken. Im Alter kann die Funktion des Hüftgelenks nachlassen, wodurch die Beweglichkeit einschränkt wird und was oft mit starken Schmerzen verbunden ist.
Lassen sich die Schmerzen nicht mehr durch gezielte Behandlungen lindern, können wir die Funktion mithilfe eines künstlichen Hüftgelenks wiederherstellen. Die Ergebnisse moderner Hüftendoprothetik sind mittlerweile so gut, dass die Implantation einer Hüftendoprothese von der renommierten Zeitschrift „The Lancet“ als Operation des Jahrhunderts ausgezeichnet wurde.
Welches Implantat verwendet wird, ist individuell abhängig vom Alter und Aktivitätsgrad der Patienten sowie dem Gesundheitszustand der Knochen, der Knochenform und möglichen Fehlstellungen. Eine individuelle Beratung und Operationsvorbereitung in unserem Krankenhaus oder unseren Kooperationspraxen berücksichtigt all diese Faktoren.
Beratung
Behandlung abgestimmt auf Ihre individuellen Bedürfnisse
In unsere Sprechstunde bringen Sie bitte alle vorliegenden Befunde (auch zu bestehenden Grunderkrankungen) mit. Dem Vier-Augen-Prinzip folgend, beurteilen unsere behandelnden Orthopäden unabhängig voneinander den Zustand Ihres Gelenks bzw. Ihrer Gelenkschmerzen.
Grundsätzlich wird nur operiert, wenn alle nicht-operativen Maßnahmen ausgeschöpft sind. Im Zentrum unserer ganzheitlichen Überlegungen steht dabei die dauerhafte Steigerung Ihrer Lebensqualität.
Beschwerden lindern durch Arthroskopie
Mit fortschreitendem Lebensalter und begünstigt durch Über- und Fehlbelastung sowie Verletzungen steigt das Risiko, eine Gelenkerkrankung zu erleiden, in deren Folge der Gelenkknorpel abnimmt und das Gelenk dauerhaft geschädigt wird (Arthrose). Dieser Prozess lässt sich beim erwachsenen Menschen nicht umkehren. Mit kleineren endoskopischen Eingriffen ist in manchen Fällen noch eine Linderung der Beschwerden zu erreichen.
Diagnose / Vorbereitung
lm persönlichen Gespräch erklärt Ihnen der Operateur die notwendigen Behandlungsschritte und informiert Sie zu den möglichen Operationsverfahren. Auch die anschließende Rehabilitation wird Thema des Gesprächs sein.
Sie erhalten alle Informationen, die für die geplante Operation erforderlich sind (Informationen zum Krankenhausaufenthalt, Ablauf der Operation, Nachsorge). Außerdem wird der OP-Termin festgelegt. Nutzen Sie das Aufklärungsgespräch auch für sich selbst, um wirklich alle Fragen zu klären. Bitte bedenken Sie, dass Nebenerkrankungen (Herz/Atemwege, Rheuma, Diabetes) besonderer Vorbereitung benötigen und ggf. Medikamentenpausen eingelegt werden müssen.
Das Einsetzen künstlicher Gelenke gehört mit ca. 400.000 durchgeführten Operationen pro Jahr in Deutschland zu den häufig und sehr erfolgreich durchgeführten medizinischen Behandlungen. Ziel der Operation ist die Wiederherstellung einer Gelenkfunktion, die der Natur möglichst nahekommt. Dabei wird so knochensparend wie möglich verfahren. Auch das Durchtrennen von Muskeln wird weitestgehend vermieden.
Anhand eines aktuellen Röntgenbildes mit Maßstab wird eine computerunterstützte Planung der Operation durchgeführt, um die exakt passenden Prothesenkomponenten auszuwählen. Entscheidend für die individuelle Planung der Operation sind neben den bildgebenden Verfahren (Röntgen, CT, MRT) vor allem auch das Augenmaß und die langjährige Erfahrung des versierten Operateurs.
Anästhesie
Unsere erfahrenen Fachärzte der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin wählen das jeweilige Betäubungsverfahren im Vorgespräch mit Ihnen aus. Dabei werden eventuelle Vorerkrankungen und persönliche Bedürfnisse unserer Patienten mit einbezogen. Grundsätzlich ist eine Gelenksimplantation in Voll- oder auch Teilnarkose möglich – die Auswahl richtet sich nach Ihren persönlichen Gegebenheiten und Wünschen.
Schmerzen können den Gesundungsverlauf negativ beeinträchtigen. Daher ist es immer unser Ziel, den Wundschmerz so niedrig wie möglich zu halten sollen.
Hüftoperation
Ihr künstliches Hüftgelenk
Wir sind Ihr Ansprechpartner, wenn Probleme mit Ihrer Hüfte auftreten sollten. Da das Hüftgelenk das zweitgrößte Gelenk des menschlichen Körpers ist, hat es erheblichen Einfluss auf Ihren Bewegungsapparat und Ihre Mobilität. Es ermöglicht uns zu sitzen, zu gehen und uns zu bücken. Dabei ist es einer sehr hohen Kraftbelastung ausgesetzt. Die häufig vorkommende Arthrose des Hüftgelenkes äußert sich durch ziehende Schmerzen, die von der Leiste entlang der Oberschenkelvorderseite in der Regel bis zum Knie ausstrahlen. Dies führt zu einer Einschränkung der Beweglichkeit bei Drehung und Beugung. Während unserer Erstberatung gehen wir auf Ihre ganz individuellen Problemfelder ein und finden die passende Behandlung.
Probleme mit der Hüfte? Unser EndoProthetikZentrum hilft Ihnen weiter.
Das Hüftgelenk wird weltweit am häufigsten künstlich ersetzt. Bei der Hüftoperation werden erkrankte Gelenkteile durch künstliche ersetzt. Meistens handelt es sich hier um Hüftkopf und Hüftpfanne. Welches Implantat genau verwendet wird, ist abhängig vom Alter und Aktivitätsgrad der Patienten sowie z. B. auch dem Gesundheitszustand der Knochen. Unabhängig vom Alter ist jedoch die Operationstechnik. In unserer Klinik erfolgt die Implantation der Hüftprothesen über einen muskelschonenden, minimalinvasiven Zugang (sog. anterolateraler, minimalinvasiver Zugang - ALMIS). Über eine Muskellücke erfolgt der Austausch des Gelenkes, die Muskulatur wird nicht abgelöst oder durchtrennt, dies ermöglicht eine raschere Genesung. Eine individuelle Beratung und Operationsvorbereitung berücksichtigt alle Faktoren. Die Planung der Hüftoperation nehmen wir anhand von digitalen Röntgenaufnahmen und mit einer speziellen Computersoftware vor, mit der die vorgesehene Prothese exakt eingemessen werden kann. Dabei verfahren wir so knochensparend wie möglich.
Für die Herstellung von Prothesen kommen ausschließlich Materialien zum Einsatz, die für medizinische Zwecke entwickelt worden sind: Z. B. körperverträgliche Metalle, Keramik- und Kunststoffarten (Polyethylen). Hierzu stehen verschiedene Prothesenmodelle und Techniken zur Verfügung: Zementierte und zementfreie Endoprothesen, aber auch Mischformen.
Wechseloperation
Wechseloperationen in unserem EndoProthetikZentrum
Wie alle Gelenke unterliegen auch Hüftprothesen dem Verschleiß. Lockert sich die Prothese, muss eventuell ein Teil durch eine Wechseloperation ausgetauscht oder eine erweiterte Prothese eingesetzt werden. Der Austausch von Komponenten in unserem EndoProthetikZentrum ist auch dann möglich, wenn diese nicht in unserem Haus eingesetzt wurden. Wird eine erforderliche Wechseloperation rechtzeitig vorgenommen, können Komplikationen durch die gelockerte Prothese vermieden werden.
Grundsätzlich gilt: Eine Ersatz-Operation ist aufwendiger als die Erstimplantation. Bitte tragen Sie Ihren Endoprothesen-Ausweis immer bei sich und suchen Sie bei einem Unfall möglichst ein Krankenhaus auf, das über einen Endoprothetik-Schwerpunkt verfügt. Insbesondere bei dem Prothesenwechsel durch eine Wechseloperation zeigt sich die hohe ärztliche Kunst und das Augenmaß des geschulten Operateurs.
Haltbarkeit, Lebensdauer und natürlicher Verschleiß von Endoprothesen
Heutzutage kann man von einer Lebensdauer bei Gelenk-Endoprothesen von 15 bis 20 Jahren ausgehen. Meistens sind es aber die Verankerungen im Knochen und nicht die Haltbarkeit der Prothese selbst, die eine Revision erforderlich machen. Auch eine Infektion kann dazu führen, dass die Standdauer der Prothese verkürzt wird.
Zu Lockerungen und Verschleiß kann es durch normale Belastungen auf das Hüft- oder Kniegelenk kommen. Alltägliche Bewegungen können dazu beitragen, dass Kunststoff- oder Keramikanteile bei der Reibung zwischen Gelenkkugel und Pfanne abgenutzt werden. Dadurch können winzige Verschleißpartikel zwischen Prothese und Knochen bzw. zwischen Knochen und Knochenzement geraten und so zu einer Lockerung führen.
Weitere Faktoren zur Minderung der Haltbarkeit einer Prothese sind die Veränderungen der Knochenstruktur durch zunehmendes Alter, Reduzierung der Knochendichte (Osteoporose) oder auch Unfälle.
Häufige Fragen
Ist eine Hüft-OP in Voll- und Teilnarkose möglich?
Beides ist möglich - unser Anästhesist berät Sie dazu.
Wie lang dauert eine Hüft-OP?
Das zementfreie Einsetzen einer Hüftprothese dauert etwa 45-60 Minuten, bei der zementierten Hüfte etwa 60-90 Minuten.
Wie hoch ist der durchschnittliche Blutverlust bei der Hüftgelenk-Implantation?
Fremdblut ist bei einer Erstimplantation nur in Ausnahmefällen notwendig.
Was bedeutet Cell Saver?
Damit bezeichnet man das Verfahren, bei dem während oder nach einer größeren Wechseloperation, die mit einem starken Blutverlust einhergehen kann, Blut des Patienten aus dem Operationsgebiet auffangen und wiederaufbereitet werden kann, um es dem Patienten zeitnah wieder zurückzugeben.
Wie lange dauert ein Prothesenwechsel?
Generell gilt: Ein Prothesenwechsel ist aufwendiger als die Erstimplantation eines künstlichen Gelenks. Die Operationsdauern sind dabei sehr stark von der individuellen Situation abhängig