Medizinische Klinik I
Innere Medizin, Kardiologie, Elektrophysiologie, Angiologie, Notfallmedizin und internistische Intensivmedizin

Leitung
Chefarzt Dr. med. Volker Schibgilla
Sekretariat
Frau Kramer, Frau Zenk
Tel.: 09131 822-3332
Fax: 09131 822-3789
E-Mail: medizin1@waldkrankenhaus.de
Herzlich willkommen in der Medizinischen Klinik I des Malteser Waldkrankenhauses St. Marien mit den Schwerpunkten Kardiologie, Elektrophysiologie, Angiologie, Notfallmedizin und internistische Intensivmedizin, die wir Ihnen hier vorstellen möchten.
Die Medizinische Klinik I verfügt über 62 Betten.
Die Abteilung wird von Herrn Chefarzt Dr. med. Volker Schibgilla (Internist und Kardiologe) geleitet. Ihm unterstellt sind 4 Oberärzte, 1 Funktionsoberarzt sowie 11 Assistenzärzte, davon 7 Fachärzte für Innere Medizin / Kardiologie, welche die Diagnostik und Betreuung der Patienten sicherstellen. Die Medizinische Klinik I verfügt über modernste technische Einrichtungen, um eine optimale Diagnostik bzw. Therapie auf dem höchsten medizinischen Niveau durchführen zu können.
Ebenso hat Chefarzt Dr. med. Volker Schibgilla mit seinem Oberarztteam die ärztliche Leitung der Chest Pain Unit (hoch spezialisiertes Brustschmerzzentrum) sowie die fachlich-internistische Leitung der Zentralen Notaufnahme, der Intensiv- und IMC-Station inne.
Neue zusätzliche Sprechstunden
Wir erweitern unser medizisches Serviceangebot für Sie!
Neben der bereits etablierten Rhythmussprechstunde bieten wir Ihnen zusätzlich eine Angiologische Sprechstunde und eine Herzinsuffizienzsprechstunde an.
Alle Sprechstunden und Kontaktdaten finden Sie hier.
Allgemeine Innere Medizin und nichtinvasive Untersuchungen des Herzens
Häufig haben unsere Patienten nicht nur Probleme seitens des Herzens, sondern auch andere Begleiterkrankungen. Diese stehen zwar nicht im Vordergrund ihres akuten gesundheitlichen Problems, bedürfen aber ebenfalls unserer Aufmerksamkeit und Berücksichtigung.
Wir behandeln daher nicht nur ihre Herzerkrankung sondern auch alle anderen gesundheitlichen Probleme im Sinne einer allgemeinen internistischen Betreuung. Werden spezielle Untersuchungen aus anderen Fachbereichen notwendig, so arbeiten wir eng mit den anderen Fachabteilungen unseres Hauses zusammen.
Diagnostik und Behandlung von Durchblutungsstörungen des Herzens
Herzkatheteruntersuchungen
Die Herzkatheteruntersuchung ist ein invasives Diagnose- und Therapieverfahren, für das uns zwei moderne Herzkatheterlabore zur Verfügung stehen. Angeboten werden alle gängigen diagnostischen und therapeutischen Verfahren.
Mittels der Katheteruntersuchung können Durchblutungsstörungen des Herzens, Herzmuskelerkrankungen und Herzklappenerkrankungen, aber auch angeborene oder erworbene Herzfehler sowie Erkrankungen des Herzbeutels und Veränderungen im Lungenkreislauf untersucht werden. Darüber hinaus können Veränderungen der herznahen Gefäße untersucht werden.
In Zusammenarbeit mit der radiologischen Praxis am Malteser Waldkrankenhaus kommen bei Bedarf außerdem alle neuen bildgebenden Verfahren, wie Cardio-CT und Cardio-MRT mittels Geräten der modernsten Generation zum Einsatz.
Ballondilatationen und Stentimplantation
Wird in der Herzkatheteruntersuchung die Diagnose einer koronaren Herzerkrankung, also einer Verengung der Herzkranzgefäße durch Fett- und Kalkablagerungen (Arteriosklerose), gestellt, so kann im gleichen Eingriff eine Aufdehnungsbehandlung (Ballondilatation) durchgeführt werden. Häufig kommen dabei auch Gefäßstützen, sogenannte Stens, zum Einsatz.
Neben den seit langem bewährten Stents aus Metall, die lebenslang im Körper verbleiben, werden bei hierfür geeigneten Verengungen auch modernste, resorbierbare Stents (in Fachkreisen auch Scaffolds genannt) auf Magnesiumbasis eingesetzt. Sie lösen sich innerhalb eines Jahres vollständig auf und ermöglichen wieder eine natürliche Gefäßfunktion ohne dauerhaftes Fremdmaterial im behandelten Bereich. Ob eine Engstelle geeignet ist, um mit einem Magnesium Stent versorgt zu werden, wird durch den Einsatz eines Gefäßultraschalls während der Untersuchung geklärt. Eine starke Verkalkung schließt den Einsatz dieser speziellen Gefäßstütze aus.
![]() | ![]() |
IVUS Bild 1 | IVUS Bild 2 |
Der Gefäßultraschall, auch IVUS genannt, zeigt zum einen den ursprünglichen Geäßdurchmesser (grüner Kreis), zum anderen den noch durchbluteten Anteil des Gefäßes (roter Kreis).
Weiterhin sehen Sie:
- in Bild 1 eine nicht verkalkte Engstelle (grün-rote Fläche),
- im Bild 2 eine verkalkte Engstelle (weiße Fläche)
Bei verschlossenen Gefäßen kann mittels spezieller Techniken auch versucht werden das verschlossene Gefäß wieder zu öffnen.
Dieses ist insbesondere wichtig bei einem akuten Herzinfarkt, bei dem jede Minute zählt. Um jederzeit eine Versorgung in diesem akuten Notfall zu gewährleisten, hält die Medizinische Klinik I eine 24-Stunden Rufbereitschaft vor. Somit ist jederzeit die Möglichkeit gegeben, rasch die verursachende Engstelle bzw. den Verschluss zu behandeln.
![]() | ![]() |
Bild 1a | Bild 1b |
Bild 1a und 1b: Akuter Herzinfarkt mit Verschluss des Vorderwandgefäßes (Bild 1a - Pfeil). Nach der Wiedereröffnung und dem Einsetzen einer Gefäßstütze kontrastiert sich das Gefäß wieder in ganzer Länge (Bild 1b)
Diagnostik und Behandlung von Herzklappenerkrankungen
Bei Herzklappenerkrankungen umfasst die Diagnostik insbesondere Ultraschalluntersuchungen von außen durch den Brustkorb als auch von der Speiseröhre aus (transthorakale bzw. transösophageale Echokardiographie). Vielfach sind durch diese Untersuchungen schon der Schweregrad und die funktionelle Bedeutung der Herzklappenerkrankung abzuschätzen.
Bestehen nach diesen Untersuchungen noch Fragen in Hinblick auf den Schweregrad der Herzklappenerkrankung oder erscheint als Behandlungsmaßnahme eine Operation sinnvoll, so kann es notwendig sein, eine Herzkatheteruntersuchung durchzuführen. Bei dieser Untersuchung werden die Blutdruckwerte im rechten und linken Herz sowie den großen Gefäßen im Brustkorb gemessen und das Ausmaß einer Undichtigkeit oder Verengung der Klappen bestimmt, sowie die Herzkranzgefäße dargestellt.
Bei bedeutsamen Verengungen der Herzklappen ist dann in der Regel ein Ersatz der Herzklappe durch eine Operation oder durch einen Kathetereingriff notwendig.
Liegt eine gravierende Undichtigkeit einer Herzklappe vor, so kann ebenfalls ein Kathetereingriff oder eine Operation notwendig werden.

Schließt zum Beispiel die Mitralklappe, die Herzklappe zwischen dem linken Herzvorhof und der linken Herzhauptkammer, nicht vollständig und beruht dieser unvollständige Schluss auf einer Vergrößerung der Herzhöhlen mit der Folge einer Vergrößerung des Durchmessers der Herzklappe, so kann bei ausgewählten Patienten durch eine Art Spange der Herzklappenschluss verbessert werden (Carillon® Mitral Contur System®). Diese Spange kann durch einen Kathetereingriff eingesetzt werden unter Umgehung einer Operation.
Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen
Eventrekorder Diagnostik
Bestehen Beschwerden, die auf eine Herzrhythmusstörung hindeuten, ist diese aber weder in den nichtinvasiven Untersuchungen noch in der elektrophysiologischen Untersuchung festzustellen, so kann das Einsetzen eines Eventrekorders von Nutzen sein.
Dabei handelt es sich um ein Gerät das Störungen des Herzrhythmus aufzeichnen kann, ohne dass dafür Elektroden ins Herz gelegt werden müssen. Das Gerät wird in der Nähe des Herzens unter die Haut eingesetzt und kann dort aufgrund seiner Batterieleistung bis zu 3 Jahren verbleiben. Das Gerät kann jederzeit über ein spezielles Kontrollgerät abgefragt werden und kann so zur Diagnosefindung beitragen.

Herzschrittmachertherapie

Voraussetzung für die Funktion des Herzens ist nicht nur eine einwandfreie Durchblutung des Herzens, es ist auch ein elektrischer Impuls notwendig der den Herzschlag einleitet. Verantwortlich in unserem Herzen ist dafür der sogenannte Sinusknoten. Er gibt den Zündimpuls der dann über spezielle Muskelfasern, die Leitungsbahnen, im Herzen verteilt wird.

Störungen der Impulsbildung oder der Impulsleitung können zu einem langsamen Herzschlag, der sogenannten Bradykardie, führen. Diese äußert sich durch Herzstolpern und Herzaussetzern.

Sind die Störungen anhaltend, so können Schwindel, Kollaps, Luftnot oder fehlender Leistungsfähigkeit auftreten. Ursache hierfür ist die unzureichende Versorgung von Herz und Körper mit Blut während der Bradykardie. In solchen Fällen kann es notwendig werden einen künstlichen Impulsgeber, einen Herzschrittmacher, einzusetzen.
In unserer Klinik werden alle gängigen Arten von Einkammer- und Zweikammer-Herzschrittmachern der führenden Hersteller eingesetzt. Dieser Eingriff ist eine kleinere Operation die zumeist in örtlicher Betäubung durchgeführt werden kann und ca. 30-60 Minuten dauert.
![]() | ![]() |
Einkammer-Herzschrittmacher | Zweikammer-Herzschrittmacher |
Defibrillatortherapie
Bei Patienten welche aufgrund einer organischen Herzerkrankung (z.B. Herzinfarkt oder krankhafter Herzmuskelerweiterung) eine Einschränkung ihrer Herzleistung aufweisen, können zusätzlich zu langsamen Herzrhythmusstörungen auch schnelle Herzrhythmus-störungen aus den Hauptkammern des Herzens auftreten. Diese können zu Herzrasen, Kollapszuständen (Synkopen) oder gar zum plötzlichen Herztod führen.
Wer diesbezüglich gefährdet ist wird in den nichtinvasiven Untersuchungen, oder auch der invasiven (elektrophysiologischen) Untersuchung des Herzens geprüft. Ist eine Gefährdung gegeben, oder bereits eine gefährliche Rhythmusstörung einmal aufgetreten, so kann es notwendig sein einen sogenannten Defibrillator (ICD) einzusetzen.
Der Defibrillator weist alle Funktionen eines Herzschrittmachers auf, kann aber zusätzlich schnelle, bösartige Herzrhythmusstörungen erkennen und behandeln. Er verhindert damit sehr zuverlässig den plötzlichen Herztod.
In unseren Katheterlaboren können wir alle verfügbaren ICD´s operativ einsetzen. Die Operation erfolgt ähnlich der Herzschrittmacheroperation. Dabei findet anstelle der normalen Herzschrittmachersonde eine spezielle Defibrillationssonde Anwendung. Das Gerät selbst wird in der Regel unter den großen Brustmuskel in der Nähe des linken Schlüsselbeines eingesetzt.

Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT-Therapie)
Bei Patienten mit einer ausgeprägten Herzmuskelschwäche, bei denen linke und rechte Herzkammer mit betroffen sind, kann es zur ungleichmäßigen Arbeit verschiedener Herzabschnitte kommen. Daraus resultiert eine asynchrone Bewegung der linken Herzkammer. Zeigen die Untersuchungen, dass dieses Bewegungsmuster bei einem Patienten vorliegt und ist er in seiner Leistungsfähigkeit deutlich eingeschränkt, so kann die Implantation eines sogenannten CRT-Systems die Pumpleistung bessern und die Beschwerden abmildern.
Auch diese Operation kann im Herzkatheterlabor vorgenommen werden. Zusätzlich zu den Sonden eines Herzschrittmachers bzw. Defibrillators wird eine weitere Sonde (Elektrode) über Venen des Herzen die in den rechten Herzvorhof münden auf die linke Seite des Herzens vorgeschoben. Dazu stellt sich ihr Arzt die Venen mit Kontrastmittel unter Röntgenkontrolle dar. Die Dauer eines derartigen Eingriffes ist mit 1,5-3 Stunden länger als die einer klassischen Herzschrittmacher- oder Defibrillatoroperation. In der Regel schläft der Patient daher bei diesem Eingriff.
![]() | ![]() |
Kontrastmitteldarstellung | Herzschrittmacher mit zusätzlicher Sonde im Bereich der linken Herzseite |
Kardiale Kontraktionsmodulation (CCM®-Therapie)
Die kardiale Kontraktionsmodulation (sog. CCM®-System) ist ein Verfahren zur Therapie von Patienten mit mittel- bis hochgradig eingeschränkter linksventrikulärer Herzleistung (Herzschwäche, systolischer Herzinsuffizienz), deren Symptome sich trotz medikamentöser Therapie nicht bessern lassen. Zudem kommt diese Therapieform bei Patienten zur Anwendung bei denen weitere implantierbare gerätegestützte elektrische Therapiemethoden, wie zum Beispiel die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) aufgrund der spezifischen Indikationskriterien nicht in Frage kommen.
Die CCM®-Therapie ist auch anwendbar, wenn die Patienten bereits Träger eines Herzschrittmachers oder Defibrillators sind.
Die Entscheidung wer für diese Therapie geeignet ist, erfolgt in enger Abstimmung des behandelnden Arztes mit unseren spezialisierten Kardiologen und den Patienten.
Das Vorgehen der Implantation ist vergleichbar mit der Implantation eines Schrittmachers oder Defibrillators. Das CCM®-System für die kardiale Kontraktionsmodulation wird unterhalb des Schlüsselbeins implantiert. Die Abgabe der Therapie erfolgt über Elektroden, die an bestimmten Stellen des Herzens platziert werden. In der Regel ist diese Therapieabgabe schmerzfrei und erfolgt unbemerkt. Durch einen Impuls wird die Kontraktionskraft des Herzmuskels verbessert. Dieser Impuls weist eine höhere Energie auf als der eines herkömmlichen Schrittmachers. So müssen diese Geräte in regelmäßigen Abständen aufgeladen werden. Die Batterie des CCM®-Systems kann von außen aufgeladen werden. Dies kann der Patient zu Hause selber einmal wöchentlich durchführen. Ein Ladevorgang dauert in der Regel ca. 90 Minuten.

Elektrophysiologie und Ablationsbehandlung
Schnelle Herzrhythmusstörungen können in jedem Alter auftreten. Zumeist leiden die Patienten unter anfallsweisem Herzrasen mit plötzlichem Beginn und Ende. In ausgeprägten Fällen können diese Störungen auch zu Beeinträchtigungen des Kreislaufs führen.
In der Elektrophysiologischen Untersuchung wird über dünne Elektrodenkatheter, welche über die Leistenvenen zum Herzen geführt werden, das EKG aus dem Herzen abgeleitet. Durch gezielte Elektroimpulse kann zusätzlich in vielen Fällen die Rhythmusstörung ausgelöst werden. Dadurch ist ihr Arzt in der Lage den Ursprung der Rhythmusstörung und deren Ursache genau zu untersuchen.
Ist der Mechanismus der Rhythmusstörung erst einmal gefunden, so kann in den meisten Fällen durch eine gezielte Verödungsbehandlung (Ablation) die Rhythmusstörung dauerhaft ausgeschaltet werden. Insbesondere kommt diese Behandlung bei uns für folgende Rhythmusstörung zum Einsatz:
- fokale atriale Tachykardien
- atriale Reentrytachykardien
- Vorhofflattern
- Vorhofflimmern
- AV-Knoten-Reentrytachykardien
- akzessorische Leitungsbahnen, z.B. WPW-Syndrom
- fokale ventrikuläre Extrasystolen oder ventrikuläre Tachykardien
- ventrikuläre Reentrytachykardien
Die Ablationsbehandlung wird über die Leistenvenen, in wenigen Fällen auch über die Leistenschlagadern, mit speziellen, steuerbaren Elektrodenkathetern durchgeführt. Als Verfahren gibt es die konventionelle, gängige Hochfrequenzverödung (Wärmebehandlung) und die Kälteverödung. Zum Teil sind diese Eingriffe sehr aufwendig und können mehrere Stunden dauern. Ob diese Untersuchungen bei schlafendem Patienten durchgeführt werden können ist vom Einzelfall abhängig.
Im Malteser Waldkrankenhaus St. Marien bieten wir die Behandlung aller Herzrhythmusstörungen an. Das Haus weist neben der üblichen Ausstattung für diese Untersuchungen auch spezielle apparative Möglichkeiten auf.
So können mit sogenannten 3 dimensionalen Ortungssystemen (Mappingsystemen – CARTO® 3 System, Enside® System) die Herzrhythmusstörungen erfasst werden und die elektrische Erregung des Herzens in einem dreidimensionalen Computermodell dargestellt werden (vergleichbar mit einer elektrischen Landkarte der Herzrhythmusstörung mit frühen und späten elektrischen Arealen). Darüber hinaus kann der elektrische Impuls des Herzen in seinem Ablauf dargestellt werden. Dieses erleichtert den Mechanismus der Herzrhythmusstörung zu erkennen und den Ursprungsort der Herzrhythmusstörung punktgenau zu erfassen.
![]() | ![]() |
Bild 1a | Bild 1b |
Bild 1a und 1b: Dreidimensionale, virtuelle Darstellung der Herzvorhöfe (farbig) und der großen Venen (grau) mit CARTO 3 Uniview®.
Dargestellt sind ein rechtsseitlicher (Bild 1a) und linksseitlicher (Bild 1b) Blick auf das Herz mit Röntgenbild im Hintergrund (Bild 1a). Die Vorhofherzrhythmusstörung bei diesem Patienten hatte seinen Ursprung im linken Herzvorhof, dargestellt durch die rot-orange Farbe welche die früheste elektrische Erregung kodiert während die violette Farbe die späteste elektrische Erregung während des Herzzyklus darstellt. Die roten Punkte stellen den Ort dar an dem die Herzrhythmusstörung unter Verödung aufhörte.
![]() |
Bild 2 |
Bild 2: virtuelle Darstellung des linken Herzvorhofs mit angrenzenden Lungenvenen.
Die Farben kodieren den Ablauf der elektrischen Erregung des Herzens während eines Herzschlages mit frühen (rot-orangen) und späten (violetten) Bereichen Beide Bereiche grenzen aneinander (rote Trennlinie). Somit kreist diese Rhythmusstörung um die Herzklappe (Mitralklappe – Öffnung in dem Modell des Herzvorhofes)
Sie treffen auf ein in diesen Verfahren hervorragend geschultes Team. Unser Chefarzt weist eine über 20 Jahre umfassende Erfahrung im Gebiet der Verödungsbehandlung auf. Ihm zur Seite steht ein hochmotiviertes und erfahrenes Team aus Ärzten und Schwestern.
Diagnostik und Therapie von Durchblutungsstörungen (Angiologie)
Die Angiologie als die Heilkunde der Gefäße beinhaltet die Untersuchung und Behandlung aller Gefäßkrankheiten mit traditioneller Ausnahme der herzeigenen Gefäße.
Es werden im Malteser Waldkrankenhaus alle modernen Untersuchungsverfahren wie Ultraschall, Röntgenschichtaufnahmen (CT), Kernspinntomographie (NMR) und die DSA (digitale Subtraktionsangiographie) vorgehalten.
Erkrankungen der Venen
Der Ultraschall stellt heute bei der Untersuchung der Körpervenen die erste Wahl dar. Z.B. können hiermit die gefährlichen Verstopfungen der tiefen Beinvenen durch Gerinnsel (sog. Beinvenenthrombosen) ebenso zuverlässig erkannt werden wie Venenentzündungen.
Die Therapie der venösen Gefäßerkrankungen ist in der Regel eine medikamentöse und physikalische, z.B. durch entsprechende Blutverdünnung, Antibiotikagabe und Anpassung von Kompressionsstrümpfen. Sichtbare Erweiterung der Beinvenen die sog. Krampfadern bedürfen dagegen ab einer bestimmten Ausprägung einer operativen Behandlung.
Erkrankungen der Schlagadern (Arterien)
Der Ultraschall ist auch bei Arterienverengungen durch Gefäßwandverkalkung (die sog. Arteriosklerose) die Untersuchungsmethode der ersten Wahl. Außerdem werden hier je nach Art und Ort der Engstelle auch Röntgenschichtaufnahmen (CT), Kernspinntomographie (NMR) und die DSA (digitale Subtraktionsangiographie) eingesetzt.
Sind Arterienengstellen oder -verschlüsse als Ursache von Beschwerden identifiziert, werden diese entweder operativ (z.B. mittels eines Bypasses) oder mittels Katheter und Ballon/Stent behandelt, wobei sich der Einsatz der Methode nach der Lokalisation und der Ausdehnung der Gefäßschädigung sowie nach den Begleiterkrankungen des Patienten richtet.
Im Malteser Waldkrankenhaus werden dabei insbesondere Erkrankungen der Becken-Beinarterien sowie Erkrankungen der unteren Aorta und seltener Erkrankungen der armversorgenden Arterien behandelt.
In jedem Fall ist bei Gefäßpatienten eine enge Zusammenarbeit zwischen dem angiologischen Gefäßspezialisten und dem Gefäßchirurgen notwendig und wird im Malteser Waldkrankenhaus auch seit langem erfolgreich mit der Praxis Dr. Probst / Dr. Sterk praktiziert. So werden Patienten schon vorab gemeinsam besprochen und die Behandlung nach erfolgter Diagnose gemeinsam festgelegt. Im Waldkrankenhaus besteht die Möglichkeit, eine Katheteruntersuchung nach einer ambulanten Vorbesprechung auch ambulant durchführen zu lassen. Das heißt, dass der Patient am gleichen Tag der Untersuchung wieder nach Hause darf, solange nur eine Untersuchung ohne Gefäßeingriff erfolgte. Zeigt die Untersuchung ein mit Katheter behandelbaren Befund, wird dieser - oft nach sofortiger Abstimmung mit dem Gefäßchirurgen - in gleicher Sitzung behandelt und der Patient darf am folgenden Vormittag nach Hause.
![]() | ![]() |
Bild 1a | Bild 1b |
Bild 1a und 1b:
- Verschluss der Beckenschlagader links unmittelbar an der Aufteilung der Körperhauptschlagader (Aorta) (Bild 1a - Pfeil).
- Nach der Wiedereröffnung und dem Einsetzen einer Gefäßstütze (Doppelpfeil) kontrastiert sich das Gefäß wieder in ganzer Länge (Bild 1b)
Aufgabe der Angiologie ist natürlich auch eine umfassende Beratung der Patienten, da nicht jede Gefäßveränderung auch direkt behandelt werden muss, sondern nicht selten eine Umstellung der Lebensweise (Stichworte: Ernährung, Bewegung, Raucherentwöhnung), ggf. verbunden mit einer medikamentösen Behandlung von gefäßschädigenden Begleiterkrankungen wie des Bluthochdrucks und der Cholesterinerhöhung, ausreichend sind.
Vorhofohr- und Vorhofseptumverschlüsse
Vorhofflimmern tritt mit zunehmendem Alter immer häufiger auf. Dabei handelt es sich um eine Herzrhythmusstörung bei der die Herzvorhöfe sehr schnell schlagen. Folge ist das die mechanisch Pumpfunktion der Vorhöfe nachlässt, was wiederum zu einer Abnahme der Blutflussgeschwindigkeit im Herzvorhof und speziell im Vorhofohr des linken Herzvorhofes führt.
Patienten mit Vorhofflimmern sind daher gefährdet für eine Gerinnselbildung im Herzen und damit für einen Schlaganfall. Sie bedürfen in den allermeisten Fällen einer Blutverdünnung die üblicherweise mit Medikamenten wie Marcumar oder einem der neuen Blutverdünner erfolgt. In Einzelfällen werden diese Medikamente aber nicht vertragen oder können aufgrund anderer Erkrankungen nicht verabreicht werden.
Diese Patienten können durch ein Verschlusssystem des Vorhofohres vor Embolien und damit einem Schlaganfall geschützt werden.
Im Herzkatheterlabor kann so ein System unter Kontrolle mit Ultraschall eingesetzt werden.
![]() | ![]() |
Bild 1a | Bild 1b |
Bild 1 a und 1b:
- Darstellung des Vorhofohres mit Kontrastmittel (Bild 1a - Pfeil).
- Nach Einsetzen des Verschlussschirmchen (Bild 1b - Pfeil) zeigt sich das Vorhofohr verschlossen.
Der Eingriff wird bei schlafendem Patienten durchgeführt und dauert ca. 30-60 Minuten. Anschließend kann auf Marcumar verzichtet werden.
Besteht ein Loch in der Vorhofscheidewand (zumeist angeboren), so kann es durch fehlgeleiteten Blutfluss zu Störungen in der Herzfunktion kommen. Folge sind unter anderem Atemnot oder rasche Erschöpfung. In solchen Fällen kann geprüft werden ob der Verschluss des Loches in der Vorhofscheidewand zu einer Verbesserung der Beschwerden des Patienten beitragen kann.
In unserer Klinik kommt dabei eine Doppelschirmprothese zum Einsatz. Diese Prothese wird im zusammengefalteten Zustand über einen Katheter zum Herzen geführt und dort im Defekt entfaltet.
Nachsorge von Herzschrittmachern, Defibrillatoren und kardialen Resynchronisationsgeräten (CRT-Systemen)
Nach der Operation und vor Entlassung wird eine Röntgenuntersuchung der Lunge und des Herzens durchgeführt. Dies ist meist am Folgetag der Operation. Zusätzlich erfolgt eine Überprüfung des Herzschrittmachers bzw. ICD´s mit Hilfe eines speziellen Programmiergerätes. Somit wird die richtige Funktion des eingesetzten Aggregates geprüft und die Einstellung individuell angepasst. Dies erfolgt noch in der Klinik.
Patienten mit Herzschrittmacher, ICD´s oder CRT-Geräten müssen aber auch anschließend zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen. Zunächst nach 4-6 Wochen, dann in längeren, zumeist halbjährlichen, Abständen. Die Kontrollen werden in enger Absprache mit Ihrem einweisenden Arzt entweder bei ihm oder, unter gewissen Voraussetzungen, bei uns in der Klinik durchgeführt.
Es besteht dabei eine enge Kooperation mit den bei uns als Belegärzten tätigen Kardiologen.
Überwachungsraum für ambulant durchgeführte Eingriffe (Tagesklinik)
In diesem neu gestalteten Überwachungsbereich werden Patienten nach ambulanten Eingriffen von einem Team aus erfahrenen Ärzten und Krankenschwestern betreut.
Der Bereich wird gemeinsam von den Medizinischen Kliniken sowie interdisziplinär genutzt und es werden Patienten nach Diagnostik mit nachfolgendem Überwachungsbedarf versorgt. Hierzu gehören kardiologische und angiologische Herzkatheteruntersuchungen, Herzschrittmacheroperationen, Elektrokardioversionen bei Vorhofflimmern sowie Darstellungen der Beingefäße, aber auch endoskopische Diagnostik. Am Abend des Untersuchungstages können die Patienten im Regelfall das Krankenhaus wieder verlassen.

Alle Informationen finden Sie auch in unserem Folder
"Medizinische Klinik I" (.pdf, 374 kb)

Alle Informationen finden Sie auch in unserem Folder
"Gefäßmedizin am Waldkrankenhaus St. Marien" (.pdf, 313 kb)

Alle Informationen finden Sie auch in unserem Folder
"Herzkatheterlabore" (.pdf, 440 kb)