Onkologische Chirurgie

In unserer Klinik führen wir vor allem Teilentfernungen des Dickdarms sowie Magen-(teil)entfernungen durch. Daneben gehört auch die Entfernung von bösartigen Tumoren der übrigen Bauchorgane zu unserem Spektrum. Die Operationen erfolgen dabei selbstverständlich immer unter Einhaltung der aktuell gültigen Behandlungsstandards und nach den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).

Zur Qualitätssicherung unserer onkologischen Therapien veranstaltet die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in Zusammenarbeit mit Klinik für Gastroenterologie und Onkologie sowie weiteren Kooperationspartnern einmal wöchentlich eine interdisziplinäre Tumorkonferenz (Tumorboard), in welcher onkologische Patientenfälle besprochen werden. Hier erarbeiten wir für jeden unserer Patienten gemeinsam einen individualisierten Behandlungsplan. Dieser besteht häufig aus mehreren Behandlungsschritten in unterschiedlichen Fachbereichen (z. B. eine Chemotherapie vor und nach der Operation bei bösartigen Tumoren des Magens), was wir als multimodale Therapie bezeichnen.

Die hohe Qualität der von uns durchgeführten Operationen wird durch die regelmäßige Teilnahme unserer Operateure an in- und externen Qualitätssicherungsmaßnahmen, fächerübergreifenden Tumorkonferenzen und Fortbildungen sichergestellt.

Darmkrebs

Darmkrebs

Falls bei Ihnen im Rahmen einer Darmspiegelung ein Darmkrebs festgestellt wurde, dürfen Sie sich gerne zur Beratung sowie Planung und Durchführung der Behandlung an uns wenden. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern erstellen wir für Sie einen Behandlungsplan, der genau auf Ihre Situation abgestimmt ist. Hierfür wird beim Dickdarmkrebs meist ergänzend zur Darmspiegelung noch eine Computertomographie von Brustkorb und Bauchraum durchgeführt, um Leber und Lunge zu beurteilen. Ist der Tumor im Mastdarm gelegen, sind zusätzlich noch eine Kernspintomographie des Beckens sowie eine spezielle endoskopische Untersuchung des Mastdarms durchgeführt, um Lage und Ausdehnung des Tumors so exakt wie möglich zu bestimmen.

Sobald diese Informationen vorliegen, erstellen wir in unserer Tumorkonferenz die Behandlungsempfehlung. Diese kann neben einer Operation auch eine vor- oder nachgeschaltete Chemotherapie bzw. beim Mastdarmkrebs eine Strahlenchemotherapie einschließen.

Bei der Operation wird der Ursprungstumor zusammen mit den zugehörigen Lymphknoten entfernt, die entlang der darmversorgenden Blutgefäße verlaufen. Beim Darmkrebs sind Lymphknoten oft die erste Station von Tumorabsiedelungen (Metastasen). Die Darmenden werden im Anschluss meist durch Naht zusammengefügt, die Anlage eines künstlichen Darmausgangs ist beim Dickdarmkrebs nur in besonderen Risikosituationen (z. B. Darmverschluss, Bauchfellentzündung) notwendig.

Einen Sonderfall stellt der Mastdarmkrebs dar: Hier hängt die Art der Operation von der exakten Lage des Tumors in Bezug zum Schließmuskel ab. Bei sehr schließmuskelnah gelegenen Tumoren kann es notwendig werden, diesen mitzuentfernen und einen bleibenden künstlichen Darmausgang anzulegen. Bei einem Tumor im oberen oder mittleren Mastdarmdrittel ist im Allgemeinen ein vorübergehender künstlicher Darmausgang notwendig, um das Risiko schwerer Komplikationen durch einen Nahtbruch gering zu halten. 

Das entnommene Gewebe wird in den folgenden Tagen in der Pathologie genau untersucht und u. a. die Durchsetzung der Darmwandschichten durch den Tumor sowie das Vorhandensein von Metastasen in den Lymphknoten beurteilt. Dies dauert meist etwa eine Woche. Nach Erhalt des Befundes beraten wir uns dann erneut in unserer Tumorkonferenz und erstellen eine Empfehlung zur Weiterbehandlung oder Nachsorge.

Operationen am Dickdarm werden bei uns im Allgemeinen in Schlüssellochtechnik (minimal-invasiv) durchgeführt, sofern dies technisch möglich, sinnvoll und von Ihnen gewünscht ist. Wir werden die genaue Operationstechnik im Vorgespräch mit Ihnen abstimmen.

Weitere Informationen zum Thema Darmkrebs finden Sie auch auf der Website unseres Darmkrebszentrums.

Dünndarmkrebs

Dünndarmkrebs

Dünndarmkrebs ist eine seltene Erkrankung, für die es – anders als beim Dickdarmkrebs – keine Vorsorgeempfehlung gibt. Tumoren des Dünndarms können entweder zufällig entdeckt oder durch Symptome wie Blutarmut, Blut im Stuhl, Bauchschmerzen oder einen Darmverschluss auffällig werden. Dünndarmtumoren können ihren Ursprung in unterschiedlichen Zellarten der Dünndarmwand haben und sich biologisch sehr unterschiedlich verhalten. Bei einer „normalen“ Magen- oder Darmspiegelung sind jeweils nur kleine Abschnitte des Dünndarms sichtbar. Bei Verdacht auf einen Dünndarmtumor führen wir daher im Allgemeinen eine Computertomographie und / oder eine gezielte Dünndarmspiegelung, die jedoch sehr aufwendig ist, durch. Je nach Tumorart sind manchmal im Vorfeld der Behandlung weitere Spezialuntersuchungen wie beispielsweise ein PET-CT sinnvoll.

Im Allgemeinen empfehlen wir auch bei Tumoren des Dünndarms eine Operation, bei der je nach Tumorart nur das tumortragende Dünndarmstück oder aber auch – wie beim Dickdarmkrebs - ein größerer Dünndarmabschnitt mit den zugehörigen Lymphknoten entfernt wird. Die Darmenden werden durch Naht verbunden.

Aufgrund der großen Unterschiede zwischen den verschiedenen Tumorarten im Dünndarm ist auch die Nachbehandlung sehr variabel und hängt in erster Linie vom Befund der feingeweblichen Untersuchung und dem Vorhandensein von Metastasen ab.

Magen und Übergang Speiseröhre / Magen

Magen und Übergang Speiseröhre / Magen

Magenkrebs zählt zu den eher seltenen Tumorerkrankungen (Rang 10 unter den Tumorerkrankungen bei Männern und Rang 8 bei Frauen), sodass es keine Empfehlung zu Vorsorgeuntersuchung gibt. Magenkrebs wird durch eine Magenspiegelung festgestellt, die meist aufgrund von Oberbauchbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen, ungewolltem Gewichtsverlust oder einer Blutarmut durchgeführt wird.

Wenn Magenkrebs festgestellt wurde, führen wir im Allgemeinen ergänzend noch eine Computertomographie von Brustkorb und Bauchraum durch, um Lunge und Leber zu beurteilen. Außerdem erfolgt eine endoskopische Ultraschalluntersuchung, die ähnlich abläuft wie eine Magenspiegelung. Sie dient dazu, die Ausdehnung des Tumors in den einzelnen Schichten der Magenwand sowie die umgebenenden Lymphknoten genauer zu beurteilen. In manchen Fällen wird zusätzlich noch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt, um einen Tumorbefall des Bauchfells auszuschließen. 

Sobald alle Befunde vorliegen, besprechen wir diese in unserer Tumorkonferenz und erstellen die Behandlungsempfehlung. In vielen Fällen empfehlen wir eine Kombination aus Chemotherapie und Operation.

Bei der Operation ist meist eine vollständige Entfernung des Magens mit den umgebenden Lymphknoten erforderlich. Die Speiseröhre wird dann mit dem Dünndarm verbunden, sodass Sie nach wenigen Tagen wieder normale Kost zu sich nehmen dürfen. Allerdings müssen Sie nach dieser Operation Ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen und häufiger kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen. Außerdem benötigen Sie in regelmäßigen Abständen Vitamin B12-Spritzen, da Vitamin B12 nach einer Magenentfernung nicht mehr aus der Nahrung aufgenommen werden kann. Während Ihres stationären Aufenthaltes erhalten Sie bei uns eine Ernährungsberatung, bei der Ihnen alle wichtigen Punkte zum Thema Ernährung genau erklärt werden.

Leber

Leber

Bei den meisten bösartigen Tumoren der Leber handelt es sich um Absiedelungen anderer Ursprungstumoren (Metastasen), seltener um „echten“ Leberkrebs, der seinen Ursprung in den Leberzellen oder den Gallenwegen haben kann. Bestimmte Erkrankungen wie eine Leberzirrhose oder entzündliche Veränderungen der kleinen Gallenwege haben ein erhöhtes Risiko für Leberkrebs.

Meist fallen Lebertumoren im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung beim Hausarzt auf, seltener werden sie aufgrund von Oberbauchbeschwerden oder einer Gelbfärbung der Haut festgestellt. Ergänzend zum Ultraschall führen wir meist eine Kernspintomographie mit speziellem Kontrastmittel durch, mithilfe derer wir oft die Art des Lebertumors bereits genauer eingrenzen können. Vielfach schließt sich dann noch eine Computertomographie von Brustkorb und Bauch sowie die Entnahme einer Gewebeprobe aus der Leber an.

Für die Behandlung bösartiger Lebertumore steht – je nach Ursprung, Ausdehnung und Begleiterkrankungen – eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine entsprechende Empfehlung erstellen wir ebenfalls in unserer Tumorkonferenz.

Für Operationen an der Leber steht uns ein spezielles Instrument zur Verfügung, das mit Ultraschallwellen arbeitet und ein besonders schonendes und blutarmes Durchtrennen des Lebergewebes ermöglicht.

Für sehr ausgedehnte Leberteilentfernungen und Lebertransplantationen, die wir an unserer Klinik nicht durchführen können, verfügen wir über gute Kontakte zu einem Transplantationszentrum und können Sie schnell und unkompliziert dorthin vermitteln.