Endokrine Chirurgie

Schilddrüsenoperationen

Operationen an der Schilddrüse gehören zu den häufigsten bei uns durchgeführten Eingriffen. In den meisten Fällen werden solche Operationen aufgrund knotiger Veränderungen, gutartiger Vergrößerung oder bösartiger Tumoren der Schilddrüse empfohlen. Wenn Sie sich in unserer Schilddrüsensprechstunde zum Erstgespräch vorstellen, bitten wir sie, alle bereits erhobenen Befunde, insbesondere den Ultraschall- und den Szintigraphiebefund inklusive der farbigen Bilder mitzubringen. Diese Befunde benötigen wir, um Sie so gut wie möglich zur weiteren Behandlung beraten zu können. Grundsätzlich wird bei gutartigen Veränderungen immer der betroffene Schilddrüsenlappen vollständig entfernt. Bei Knoten in beiden Schilddrüsenlappen oder Operation aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion ist daher meist eine vollständige Entfernung der Schilddrüse notwendig.

Weitere Informationen

Weitere Informationen

Bei bösartigen Tumoren der Schilddrüse kann je nach Tumorart und –größe die Entfernung des betroffenen Schilddrüsenlappens ausreichend sein. Oft müssen jedoch beide Schilddrüsenlappen, manchmal auch die zugehörigen Lymphknoten entfernt werden. Wir führen daher immer bei Schilddrüsenoperationen eine feingewebliche Schnelluntersuchung durch, um ggf. das Ausmaß der Operation sofort anpassen zu können.

In unmittelbarer Nachbarschaft der Schilddrüse verläuft der Stimmbandnerv, der bei der Operation durch ein spezielles Instrument (Neuromonitoring) genau lokalisiert werden kann, um Schädigungen zu vermeiden. Auf diese Weise können wir die Wahrscheinlichkeit einer Stimmbandlähmung mit daraus resultierender Heiserkeit deutlich reduzieren.

Nach beidseitigen Operationen an der Schilddrüse kann es aufgrund von Durchblutungsstörungen der Nebenschilddrüsen zu Veränderungen des Calciumstoffwechsels kommen. Bei einem Absinken des Calciumspiegels kommt es zu einem Kribbeln in den Händen und im Gesicht. Wir messen daher nach der Operation regelmäßig den Calciumspiegel und befragen Sie zu diesen Symptomen. Wenn wir aufgrund des Operationsausmaßes bereits mit einem Calciummangel rechnen müssen, verabreichen wir bereits vorbeugend Calcium und Vitamin D. Die Nebenschilddrüsen erholen sich normalerweise innerhalb weniger Wochen, sodass diese Medikamente nur vorübergehend eingenommen werden müssen.

Nach einer vollständigen Schilddrüsenentfernung ist lebenslang die Einnahme von Schilddrüsenhormonen notwendig. Die genaue Dosis muss individuell angepasst werden, dazu kontrolliert Ihr Hausarzt / Ihre Hausärztin in bestimmten Abständen die Blutwerte. Wichtig ist, dass Sie die Schilddrüsentablette immer morgens auf nüchternen Magen und mindestens eine halbe Stunde vor dem Frühstück einnehmen. Auch bei Entfernung nur eines Schilddrüsenlappens empfehlen wir die Einnahme einer niedrigen Dosis Schilddrüsenhormon, um ein kompensatorisches Wachstum des verbliebenen Schilddrüsengewebes zu vermeiden.

Nebenschilddrüsenoperationen

Bei einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen wird zu viel Parathormon produziert und der Calciumspiegel im Blut steigt an. Dies kann zu unspezifischen Beschwerden wie Unwohlsein, Magenbeschwerden und gedrückte Stimmungslage, aber auch zu Nierensteinen und Knochenveränderungen führen. In den meisten Fällen liegt ein gutartiger Tumor einer, seltener mehrerer Nebenschilddrüsen zugrunde. Bösartige Tumoren der Nebenschilddrüsen sind äußerst selten. Vor einer Operation sollte nach Möglichkeit die genaue Lokalisation der vergrößerten Nebenschilddrüse durch Ultraschall, ggf. auch Spezialuntersuchungen wie eine Szintigraphie festgestellt werden. Außerdem sind Blut- und ggf. Urinuntersuchungen notwendig, um die Diagnose zu sichern. 

Einen Sonderfall stellt die Vergrößerung aller Nebenschilddrüsen bei Dialysepatienten dar, was durch eine verminderte Aktivierung von Vitamin D bedingt ist.

Entfernung von Nebennierentumoren

Die meisten Nebennierentumore sind gutartig, können aber Hormone wie Cortison oder Adrenalin überschießend produzieren. Hormonaktive Tumore sowie Tumore ab einer gewissen Größe sollten entfernt werden. Gelegentlich treten auch Metastasen anderer Tumore in der Nebenniere auf. Bösartige Tumoren der Nebenniere selbst sind selten.

Vor einer Operation von hormonaktiven Nebennierentumoren ist eine gute medikamentöse Einstellung essentiell, um beispielsweise Blutdruckkrisen bei Manipulationen am Tumor zu vermeiden. Die betroffene Nebenniere wird meist vollständig entfernt, lediglich bei sehr kleinen Tumoren und insbesondere bei beidseitigem Befall kann eine Teilentfernung sinnvoll sein. Der Eingriff erfolgt im Allgemeinen in Schlüssellochtechnik.