Alterstraumazentrum

Verletzungen und Knochenbrüche, aber auch abnützungsbedingte Gelenkschäden bei älteren, oftmals vorerkrankten Menschen bedürfen besonderer medizinischer Aufmerksamkeit, um die Mobilität des Patienten rasch wiederherzustellen. Meist sind es banale, alltägliche Unfälle wie häusliche Stürze, die im Alter zu einer Verletzung oder einem Knochenbruch führen. Zudem sind in vielen Fällen die Knochen durch Osteoporose anfälliger für Brüche als bei jungen Menschen.

Ältere Menschen haben häufig chronische Gesundheitsstörungen. Oft verschlechtern sich chronische Leiden akut durch eine Verletzung und können den Heilungsverlauf ganz erheblich verzögern. Die vorbestehenden Erkrankungen liegen meist im Bereich der Inneren Medizin (z. B. Herzkreislauf, Atemwege, Muskelschwäche, Zuckerkrankheit, Gedächtnisstörungen). Die Mehrfacherkrankungen und Einnahme zahlreicher Medikamente erschweren z. B. die Behandlung der Knochenbrüche und müssen unbedingt beachtet werden, um ein gutes Gesamtergebnis zu erzielen.

Unser Ziel ist, ältere Menschen interdisziplinär sowohl von Spezialisten für operative Eingriffe als auch durch auf Altersmedizin spezialisierte Ärzte zu behandeln, um so das Ergebnis der Behandlung zu verbessern. Um das zu erreichen, arbeiten im Alterstraumazentrum Ärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, Ärzte für Geriatrie und ein umfassendes Pflege- und Therapeutenteam eng zusammen.

Kontakt und Sprechstunden

Unser ärztliches Team

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PD Dr. med. M. Pachowsky, MHBA

Leitende Unfallchirurgin

Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie

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Dr. med. Sofia Lambridi

Oberärztin

Fachärztin Innere Medizin, Kardiologie, Geriatrie

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Prof. Dr. med. Karl-Günter Gaßmann

Chefarzt

Facharzt Innere Medizin, Geriatrie, Klinische Geriatrie, Psychiatrie, Psychotherapie, Notfallmedizin

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Prof. Dr. med. Thomas Tischer, MBA

Chefarzt

Facharzt Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle orthopädische Chirurgie

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PD Dr. med. Klaus Schnake

Chefarzt

Facharzt Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirurgie, Spezielle Unfallchirurgie

Vorteile für unsere Patienten

Durch die enge abgestimmte Zusammenarbeit eines Teams, bestehend aus den medizinischen Fachleuten der Unfallchirurgie, Altersmedizin und Anästhesie, sowie besonders geschulter Pflege, Krankengymnastik, Ergotherapie und bedarfsweise weiteren Therapeuten können wir von Anfang an sehr schnell auf Veränderungen im Heilungsverlauf reagieren. Neben den Unfallfolgen werden auch relevante Begleit- und Vorerkrankungen unmittelbar berücksichtigt und in ein individuelles Therapiekonzept für Ihre bestmögliche Behandlung erstellt.

Spezielle unfallchirurgische Versorgung im Seniorenalter

Spezielle unfallchirurgische Versorgung im Seniorenalter

Mit zunehmendem Alter häufen sich Verletzungen bestimmter Körperregionen. Diese sind vor allem:

  • Handgelenksbrüche
  • Oberarmkopfbrüche
  • Schenkelhalsbrüche
  • Wirbelbrüche
  • Beckenbrüche

Gerade bei diesen Verletzungen im höheren Lebensalter hilft die moderne Unfallchirurgie, die Patienten möglichst rasch wieder zu mobilisieren, um so eine frühzeitige, gezielte Rehabilitation zu gewährleisten und hilft, die Komplikationen einer Immobilisierung zu vermeiden, wie Thrombosen, Lungenentzündungen oder Muskelschwund.

Allerdings stellen viele Vorerkrankungen oder altersbedingte Veränderungen des Körpers besondere Anforderungen an die operative Frakturversorgung bei unseren älteren Patienten.

Vor allem die Osteoporose erfordert spezielle Operationsverfahren und Implantate, um diese auch sicher im Knochen verankern zu können und so eine möglichst rasche Belastung der verletzten Körperregion zu ermöglichen. So steht eine Vielzahl an passenden Implantaten bzw. Endoprothesen zur Verfügung.

Daneben haben viele ältere Patienten Weichteilveränderungen („Altershaut“, Druckgeschwüre), welche eine besonders schonende Operationsmethode mit möglichst kleinen, minimal-invasiven Hautschnitten erforderlich machen, um den zusätzlichen Weichteilschaden durch die Operation möglichst gering zu halten.

Die optimale unfallchirurgische Versorgung ist Teil des gesamten, individuell abgestimmten Behandlungskonzeptes des Teams des Alterstraumazentrums.

Altersgerechte Medizin (Geriatrie)

Altersgerechte Medizin (Geriatrie)

Ältere Menschen bringen bei akuten Verletzungen häufig zusätzliche, bereits länger bestehende chronische Erkrankungen mit. Dies sind typischerweise Erkrankungen des Herzkreislaufsystems wie Bluthochdruck, Nierenschwäche, Stoffwechselkrankheiten, Probleme beim Gehen und Einschränkungen der Belastbarkeit.

Diese Begleiterkrankungen müssen in einem Gesamtkonzept berücksichtigt und mitbehandelt werden. Außerdem muss auch gezielt nach der Sturzursache gesucht werden, die zur Verletzung geführt hat. Denn die Stürze sind oft medizinisch begründet und bedürfen ebenfalls eines besonderen Vorgehens, damit Sturzereignisse zukünftig verhindert werden. Knochenbrüche im höheren Alter werden sehr häufig von einer Knochenschwäche (Osteoporose) begünstigt, die in den meisten Fällen zuvor nicht bekannt oder behandelt war. Eine Untersuchung und bedarfsweise Behandlung gehören deshalb immer zum Behandlungsablauf.

Auf die besonderen Bedürfnisse von Patienten mit Hirnleistungsstörung (akut oder chronisch) gehen wir gezielt ein. Gleiches gilt für bereits vorbestehende oder neu entstandene Depressionen. Wir analysieren weitere Risikofaktoren, welche den Verlauf der Behandlung komplizieren könnten, und beziehen diese in den Gesamtbehandlungsplan mit ein.

In enger Zusammenarbeit mit den Unfallchirurgen und Altersmedizinern führt das Therapeutenteam noch während der akuten Behandlungsphase eine Früh-Rehabilitation durch. Nahezu alle therapeutischen Anwendungen finden vom ersten Tag an direkt auf der Station statt und sind ein wesentlicher Baustein für das Wiedererlangen der Selbstständigkeit im Alltag.

Eigenständigkeit und Lebensqualität als Ziel

Eigenständigkeit und Lebensqualität als Ziel

Ziel unserer Behandlung ist es, den Patienten zu ermöglichen, in ihr gewohntes Umfeld zurückzukehren und ein Höchstmaß an Eigenständigkeit sowie Lebensqualität zu erreichen.

Hierzu werden therapeutisch die eigene Alltagskompetenz und Selbstständigkeit des Patienten gefördert und gestärkt. Dies beinhaltet sowohl rehabilitative als auch präventive Maßnahmen, die mit ganzheitlichem Blick auf den Patienten angewendet werden und sich stets an dem individuellen physischen und auch psychischen Bedarf des Patienten orientieren. In manchen Fällen ist direkt im Anschluss der Akutbehandlung noch eine weiterführende Rehabilitation angezeigt, die gemeinsam mit dem Patienten frühzeitig geplant wird.